Saturday 29 April 2017

(6) Economics and Freedom — "Moral Perfection" vs. Conjectures and Refutations as Drivers of the Economy

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Whatever an economy produces, it does not produce unassailable values as well as decisions and economic projects (like building a factory) in tune with values that are optimal in the sense of being incapable of improvement and contestation. This is true for any type of economy.

Accounts and interpretations of economic systems that claim or imply "moral perfection" represent ideological misrepresentations of reality.

The claim of "moral perfection", however, is the hallmark of the dominant political paradigms, whether they be of classically liberal or of Marxist provenance.

This is not to deny that it may be crucial to prefer a certain kind of economic order over another. 

In fact, insisting on an economic order that allows for "moral imperfection", i.e an orderly competition and coexistence of values expressed in economic activities may be one of the few reliable criteria for distinguishing strongly dysfunctional from tolerably functional economies.  

As in science, competitve conjectures and refutations are the drivers of success in an economy. Attempts at enforcing a uniform value system amount to suppressing the motor of economic progress. 

See also here (especially section 17) and here (German).

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Ganz gleich, was eine Wirtschaft an Produkten hervorbringt, sie stellt keine unanfechtbaren Werte her, noch produziert sie Entscheidungen und Wirtschafts-Projekte (wie den Bau einer Fabrik), die automatisch im Einklang mit Werten stehen, die man in dem Sinne als optimal bezeichnen könnte, als sie weder verbessert noch hinterfragt werden könnten.

Darstellungen und Deutungen von Wirtschaftssystemen, die die Möglichkeit derartiger "moralischer Vollkommenheit" postulieren oder implizieren, sind nichts als ideologische Verzerrungen der Wirklichkeit.

Nichtsdestotrotz ist der Anspruch auf "moralische Vollkommenheit" ein Kennzeichen der vorherrschenden politischen Paradigmen, seien sie klassisch liberaler oder marxistischer Provenienz.

Damit soll nicht geleugnet werden, dass es von entscheidender Bedeutung sein kann, für ein bestimmtes Wirtschaftssystem und gegen andere einzutreten.

Das Bestehen auf eine Wirtschaftsordnung, die "moralische Unvollkommenheit" zulässt — also einen geordneten Wettbewerb und die Koexistenz von unterschiedlichen Werten, wie sie in wirtschaftlichen Aktivitäten zum Ausdruck kommen können —, ist vielleicht eines der wenigen zuverlässigen Kriterien, anhand derer sich erheblich dysfunktionale Volkswirtschaften von solchen unterscheiden lassen, die wenigstens einigermaßen funktional sind. 

Wie in der Wissenschaft, ist der Wettbewerb von Thesen und Widerlegungsversuchen der Treiber des Erfolgs einer Wirtschaft — siehe auch meinen Vortrag zu diesem Thema.

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