Monday 3 April 2017

The Fiscal Deficit Condition (4c) — Notes on Modern Monetary Theory

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Fortgesetzt von hier. (Die in dieser Serie von Posts veröffentlichten Aufzeichnungen verstehen sich als Notizen, die ins Unreine geschrieben sind, um meine Annäherung an das Thema zu begleiten).

Zwischenbetrachtung:

Ausgaben treiben die Wirtschaft. Der Kapitalismus lebt vom Verkauf. Größere Einnahmen durch gestiegene Verkaufserlöse bedeuten mehr Investitionen, auch in menschliche Arbeitskraft, das Einkommen wächst, es wird mehr konsumiert, die Wirtschaft erhöht ihren Ausstoß. In einer florierenden Wirtschaft wird ein so großer Anteil des volkswirtschaftlichen Einkommens für den Erwerb von Gütern und Dienstleistungen verwendet, dass Vollbeschäftigung herrscht. 

Wir interessieren uns deshalb für die Faktoren und Bedingungen, die dafür verantwortlich sind, wie hoch das volkswirtschaftliche Einkommen ist und wie groß der Anteil des Einkommens ist, der der Wirtschaft zufließt, um sie anzutreiben.

Die Theorie von den Bedingungen, unter denen eine Netto-Staatsverschuldung — "the fiscal deficit condition" im Titel dieses Posts — wünschenswert ist, postuliert Beziehungen zwischen den Komponenten des volkswirtschaftlichen Einkommens (Investitionen z.B.), die die Gesamtnachfrage und damit die wirtschaftliche Aktivität fördern, und solchen, die sie abbremsen (Steuern oder Ausgaben für Importe z.B.).

Diese "anabolischen" (den Organismus aufbauenden) und "katabolischen" (den Organismus abbauenden) Faktoren der Wirtschaft konvergieren ständig auf ein Gleichgewichtsniveau zu. Freilich kann Gleichgewicht auf den unterschiedlichsten Stufen erreicht werden, auch auf einem Niveau der Gesamtnachfrage, das unzureichend ist, um alle Ressourcen der Wirtschaft, besonders die menschliche Arbeitskraft, voll zum Einsatz gelangen zu lassen.

Wir werden uns nun mit den Bedingungen befassen, die das Einwirken der anabolischen Faktoren der Wirtschaft auf ihre katabolischen Faktoren steuern — und das wechselweise Überwiegen aufbauender oder abbauender Kräfte erklären — und insbesondere mit jener Konstellation, in der ein Gleichgewicht bei Vollbeschäftigung ein staatliches Haushaltsdefizit zur Voraussetzung hat. Also die Situation, in der der nicht-staatliche Sektor nicht imstande ist, ein Vollbeschäftigungs-Gleichgewicht zu erzielen, und der Staat nur Abhilfe schaffen kann, indem er mehr in die Wirtschaft hineinsteckt, als er aus ihr herausnimmt, sprich, ein Defizit verzeichnet.

Es wird sich im Rahmen dieser Theorie zeigen, dass der moralische Charkter des staatlichen Haushaltsdefizit sich nicht ohne Abwägung des konjunkturellen Kontexts bestimmen lässt. Das heißt: ob ein Haushaltsdefizit des Staats als "gut oder schlecht" zu bewerten ist, hängt ab von der Wirkung, die es auf Leistungskraft und Gesundheit der Wirtschaft ausübt. Selbst hohe und lang anhaltende Defizite mögen diesen Test bestehen. Wenn sie es tun, gibt es keinen Grund zur Besorgnis.   

Wir wenden uns im nächsten Post den Gleichgewichtsbedingungen zu.

Fortgesetzt hier.

[The theory of the fiscal deficit condition is a theory of the state of the economy. 

Depending on an economy's degree of healthiness and the requirements of regaining health, the prevailing shape of the economy may or may not justify a fiscal deficit. That is to say, a fiscal deficit is not per se "good" or "bad", no matter how large and enduring it may be. 

Whether it is advisable, or not, to pursue a state deficit is a question that is entirely contigent upon the point of the business cycle through which the economy happens to be passing. 

When the factors that expedite aggregrate demand ("anabolic" factors of the economy) and those that reduce aggregate demand ("catabolic" factors) form an equilibrium well below full employment of human and other resources, and when the non-state sector is incapapble of getting out of a low-employment-equilibrium, the state may be reasonably required to re-energise the economy by putting more into it than it is taking out of it, thus incurring a deficit, yet one that has a healthy effect on society. 

In the next post, we shall look at the way in which such equilibria are created by the interaction of "anabolic" and "catabolic" forces in the economy, and we shall investigate how income injections into the economy by the government may support healthy economic growth.]

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