Tuesday 2 February 2016

Das Paradoxon der Freiheit - Ein Vortrag - (1)

Hiermit lege ich die schriftliche Version eines Vortrags vor, den ich im Jahr 2015 zu verschiedenen Anlässen gehalten habe, so auch im Rahmen von Konferenzen an der Universität Witten-Herdeke und der privaten Hochschule CEVRO Institut in Prag, sowie vor Mitgliedern des Heidelberger Hayek Clubs. (Durch Anklicken lassen sich die Grafiken im Großformat betrachten.)


Die Grafik unterhalb dieses Absatzes veranschaulicht den Kerngedanken der Paradoxie: Nachdem der Liberalismus zur Mitte des 19. Jahrhunderts den Höhepunkt seines geistigen und politischen Einflusses erreicht hat, erfährt er einen jähen Niedergang. Parallel zum Abstieg des Liberalism beobachten wir den steilen Aufstieg der Sozialdemokratie und freiheitlicher Errungenschaften.



Zumindest aus liberaler Sicht mag sich die Frage aufdrängen, wie es möglich ist, dass die Freiheit weiterhin kräftig auf dem Vormarsch ist, obgleich nunmehr Ideen und politische Kräfte den Ton angeben, die in Gegnerschaft zur Partei der Freiheit stehen.


Bis in die Gegenwart hinein erweist sich die sozialdemokratische Denkweise als das dominante politische Pradigma in allen Ländern, die sich sowohl im historischen wie im synchronen Vergleich durch das höchste Maß an Freiheit auszeichnen. Doch das sozialdemokratische Modell stützt sich auf Attitüden und Vorgehensweisen, die, aus liberaler Sicht, gegen die Freheit gerichtet sind: Staatsgläubigkeit, Paternalismus, Interventionismus, und Anti-Kapitalismus.


Während das Ringen um die geistige Vorherrschaft, der Kampf um die Köpfe der Menschen für den Liberalismus verloren gegangen ist, lässt sich nicht leugnen, dass die Freiheit sich als Merkmal unserer Zivilisationsform durchsetzt. Ihre Anziehungskraft ist so stark, dass sich die radikal anti-liberalen politischen Strömungen nicht dauerhaft behaupten, es sei denn, dass sie, wie im Falle der Sozialdemokratie, sich eher den Idealen des Liberalismus als denen des Sozialismus, Kommunismus oder Marxismus annähern.


Fortsetzung folgt.

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